Projekt "Gemeinde bewegen" (Stand 08.12.2022)

zurück zur Übersicht

08.12.2022

Das Presbyterium trifft sich heute zu einer zusätzlichen Sitzung zum Thema "lebendiges Gemeindeleben".

Unteranderem werden die Ideen aus der Gemeindeversammlung vom 03.11.2022, zur weiteren Nutzung der vier Kirchen analysiert und diskutiert.

Termin musste leider abgesagt werden

Visionen machen Mut zum Experimentieren
Theologieprofessorin aus Kiel berät Presbyterien der Region 8

„Wir wollen nicht im Trüben fischen, sondern unsere Netze auf der anderen Seite des Bootes auswerfen und Neues ausprobieren“, haben sich die Mitglieder des Koordinierungsausschusses der vier evangelischen Gemeinden im Osten des HSK vorgenommen. Die Presbyterien aus Olsberg-Bestwig, Brilon, Marsberg und Medebach luden die praktische Theologin Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong aus Kiel zu einer gemeinsame Sitzung ein. Ende November kamen dank Videokonferenz-Technik 23 Männer und Frauen aus dem Sauerland mit der Professorin ins Gespräch.
Den Grund für die aktuelle Krise der Kirche sieht sie darin, dass Finanz-, Struktur-und Mitgliederkrise aktuell zusammenfallen. Die Pfarrer und Pfarrerinnen der geburtenstarken Jahrgänge gehen in den Ruhestand wie auch die gleichalten Mitglieder und Ehrenamtlichen. Vertraute Formate von Kirche sprechen die Mehrzahl der Menschen von heute nicht mehr an.
Wie kann es uns gelingen, möglichst viele unterschiedliche Menschen Gottes Liebe erfahrbar zu machen? Was müssen wir tun oder lassen, damit sie auf Kirche aufmerksam werden und sich vorstellen können, dass eine Begegnung mit Kirche für sie sinnvoll sein kann? Diese Fragen stellten sich die Presbyter und Presbyterinnen, indem einige in die Rolle ihnen vertrauter Menschen ohne Kirchenbindung schlüpften und den anderen erzählten, was ihnen im Leben wichtig ist, was sie suchen und warum Kirche für sie im Moment nicht attraktiv ist: „Ich möchte nicht vereinnahmt und möchte nicht von oben herab belehrt werden.Ich kann nicht so lange auf harten Bänken sitzen, ich bräuchte einen kürzeren Gottesdienst. Kirchliche Veranstaltungen deprimieren mich, ich fühle mich nicht willkommen geheißen. Ich weiß nicht, wie ich mich beim Abendmahl verhalten soll. Eigentlich ist mir gar nicht klar, was die Gemeinde anbietet. Gerne würde ich mit anderen etwas machen und dabei gedanklich in die Tiefe gehen. Ich möchte mich nicht auf Dauer an eine Organisation binden“. So lauteten einige Antworten.
Die Reaktionen der Teilnehmer reichten von „Menschen von heute haben soviel unterschiedliche Bedürfnisse. Die können wir mit unserem Team, das immer kleiner wird, gar nicht alle bedienen“, bis zu „Wir müssen unsere Angebote total verändern“.
Visionen geben Energie, empfahl die Professorin daraufhin und teilte mit den Sauerländern ihre Vision von Kirche 2047: In 25 Jahren kann Kirche auch mit weniger Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Steuereinnahmen attraktiv und einladend sein. Die Ortsgemeinden spezialisieren sich auf das, was sie gut können und was sie gern tun. Sie laden andere ein, Gemeinderäume mit Leben zu füllen. Sie teilen Konfirmandenarbeit und Erwachsenenbildung unter sich auf. Sie arbeiten mit Beratungsstellen zusammen und geben Veranstaltungen auf, die nicht mehr nachgefragt sind. Nicht in jeder Kirche wird ein traditioneller Gottesdienst sonntags um 10 Uhr gefeiert. An einem Ort gibt es monatliche Jugendgottesdienste, anderswo regelmäßige Meditationsangebote. Eine Kirche eignet sich besonders für Beerdigungen, eine andere für Taufen und Trauungen. Auch digitale Gottesdienst gehören zum regelmäßigen Angebot. Alle Konfessionen bieten etwas an, teilnehmen darf jeder Mensch, egal ob Kirchenmitglied oder nicht. Menschen aller Altersstufen werben in ihren Medien für ihre Veranstaltungen.Trotz gesunkener Kirchensteuern ist genügend Geld da. Viele stellen Zeit, Geld, Ideen und Tatkraft zur Verfügung.
Eine ansprechende Vision, zu schön um wahr zu sein. Aber, wie sollen wir das schaffen? hielten einige der Professorin vor. Indem Sie da anfangen, wo heute schon Sachen gut gelingen, gab diese zurück. Was läuft in welcher Gemeinde gut, was wird nur gemacht, weil es gemacht werden muss? Entscheiden Sie sich, an einem Ort das, am anderen jenes zu machen und finden Sie heraus, was Sie lassen und was sie gemeindeübergreifend veranstalten wollen. In der Konfirmandenarbeit haben Sie mit dem Konfi-Camp schon begonnen. Da geht noch mehr.
Die gut informierte und aufmerksam zuhörende Theologin machte mit ihren Schlussworten Mut: „Mir hat es Freude gemacht, mit Ihnen zu arbeiten. Sie sind eine offene und motivierte Truppe“.

„Grünes Licht für Veränderung!“ Gemeindeversammlung der evangelischen Gemeinde Olsberg-Bestwig

Sie waren verhindert, oder möchten die Präsentation vom 03.11.2022 noch einmal in Ruhe lesen.
Kliken Sie auf den Link und Sie haben die Präsentation direkt vor Augen.

Desweiteren stellen wir Ihnen auch noch die Ideen-Sammlung zur Nutzung der vier Kirchen zum Nachlesen zur Verfügung.

„Grünes Licht für Veränderung!“ Gemeindeversammlung der evangelischen Gemeinde Olsberg-Bestwig

Am 03.11.2022 lud das Presbyterium der Evangelischen Auferstehungsgemeinde Olsberg-Bestwig zu einer Gemeindeversammlung ein. Rund 30 Gemeindeglieder folgten dieser Einladung in den Bestwiger Gasthof Hengsbach. Grund für diese Gemeindeversammlung waren notwendig gewordene Veränderungen innerhalb der Kirchengemeinde, die sich nachhaltig auf das Gemeindeleben auswirken.

Zu Beginn des Abends wurde der weitreichende Beschluss des Presbyteriums vorgestellt und erklärt: Mit Beginn des neuen Kirchenjahres am 1. Advent 2022 werden alle sonntäglichen Regelgottesdienste der Gemeinde Olsberg-Bestwig in der Martin-Luther-Kirche in Olsberg stattfinden. Die Gründe für diese Entscheidung, so Presbyter Martin Patzsch, haben sich in den letzten Jahren aufsummiert: Neben dem demographischen Wandel hat die Corona-Situation zu einem veränderten Besucherverhalten in Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen geführt. Den direkten Ausschlag für den Beschluss gab der Weggang von Pfarrer Dietmar Schorstein, dessen halbe Stelle durch das verbleibende Team aufgefangen werden muss. Die Zentralisierung der Gottesdienste erfordert nun, dass neue bzw. weitere Konzepte für die Nutzung aller vier Standorte entwickelt werden sollen. Pfarrer Krieger sagte deutlich: „Es soll keine Kirche verkauft oder geschlossen werden!“

Im Nachgang erhielten die Anwesenden dann Gelegenheit, ihre Haltung zu dieser Entscheidung deutlich zu machen. Hierzu diskutierten sie in Kleingruppen den Beschluss und machten ihre Meinung mit einer Ampel-Farbkarte deutlich. Bei nur einer roten Karte wurde klar, dass eine große Mehrheit der Anwesenden die Entscheidung nicht grundsätzlich ablehnt, sondern ihr kritisch-befürwortend gegenübersteht. Eine Gruppe brachte dabei den Grundtenor der meisten Anwesenden auf den Punkt: „Der Beschluss sei notwendig gewesen und bilde für die Gemeinde einen Ankerpunkt, da nun die Gottesdienstfrage eindeutig und konstant geklärt ist. Nun kann sich die Gemeinde auf die weiteren Veränderungen konzentrieren.“ Weiterhin wurde aber auch angemahnt, dass der ganze Prozess durch eine transparente Kommunikation geprägt sein müsse, damit Alle jederzeit über die Neuerungen wissend sein können. Mit diesem Ergebnis ging es in den zweiten Teil des Abends. Die Anwesenden sollten ihre Ideen für ein lebendiges Gemeindeleben pro Standort äußern bzw. an vier Flipcharts, die jeweils für die vier Kirchen standen, aufschreiben. Hier ging es jetzt lebhaft zu und die Gemeindeglieder lieferten der Gemeindeleitung eine Menge Ideen, was in den jeweiligen Kirchen angeboten werden könnte. Für den Standort Bestwig wurden z.B. die Durchführung von Jugend- oder Musikgottesdiensten oder die Einrichtung einer Familienkirche vorgeschlagen. In Siedlinghausen könnte vielleicht ein diakonischer Schwerpunkt entstehen; als Tauf- oder Hochzeitskirchen war u.a. Ramsbeck im Gespräch.

Die gesammelten Ideen bilden die Grundlage für die weiteren Überlegungen, um für alle Kirchen attraktive Angebote bereithalten zu können. Die entsprechenden Nutzungskonzepte will das Leitungsgremium im Laufe des nächsten Jahres zusammen mit interessierten Gemeindegliedern erarbeiten. Zum Abschluss des Abends dankte Pfarrer Krieger den Anwesenden für ihre Offenheit, für die Ideen und Gedanken. Er forderte die Gemeindeglieder auf, den weiteren Prozess kritisch zu begleiten. Die Ergebnisse werden nach der Auswertung auf der Gemeindehomepage veröffentlicht.

Gemeindebüro und Friedhofsamt

Gartenstraße 2, 59939 Olsberg
Tel.:  0 29 62 / 711 4591
Fax.: 0 29 62 / 711 4592

ev.kircheolsbergdontospamme@gowaway.gmail.com  

Öffnungszeiten:
Do. 15.00 - 18.00 Uhr
Fr.   08.30 - 11.30 Uhr

Haben Sie Sorgen und / oder Gesprächsbedarf mit einem Pfarrer?
Melden Sie sich, rufen Sie gerne an!
Pfr. Krieger  02962 / 64 87
Pfr. Schmäring  02905 / 85 0181

Westfalenweit verbunden,
Online-Angebote aus der EKvW

Auf der Internetseite der Evangelischen Kirche von Westfalen werden geistliche und seelsorgliche Online-Angebote zusammengestellt.

Miteinander Kindegottesdienst feiern, und Gott ist mit dabei!

Angebot der EKD