Bestwig

Mein Name ist Kerstin Grünwald. Ich bin Anfang 2013 nach Bestwig gezogen. Als gebürtige Hamburgerin, aus dem „hohen Norden“, war das schon ein kleiner Kulturschock. Das Vereins- und Schützenleben war mir bis dahin fast gänzlich unbekannt und auch mit der Kirche hatte ich, von weihnachtlichen Gottesdienstbesuchen abgesehen, zu dem Zeitpunkt nicht viel am Hut.
Allerdings erinnere ich mich gerne an die Krippenspielbesuche in meiner Kindheit und das besondere Gefühl, mit meinen Geschwistern und meiner Mutter nach dem Weihnachtsgottesdienst im Dunkeln nach Hause zu gehen, während mein Vater vorfuhr und die Kerzen am Weihnachtsbaum anzündete, bevor wir ankamen. Als dann 2015 unsere erste Tochter geboren wurde, war es mir schon wichtig, diese Tradition bei meinen eigenen Kindern fortzuführen und sie auch evangelisch taufen zu lassen. Aber damit war meine Kirchengeschichte, von den Weihnachtsgottesdiensten eben abgesehen, auch schon wieder beendet.
2016 unterhielt ich mich zufällig mit einer anderen Mutter, die mir von der „Kirche mit Kids“ berichtete. Als unsere Tochter ca. 1,5 Jahre alt war, sind wir das erste Mal dabei gewesen und seitdem nicht mehr davon losgekommen. Unsere 2. Tochter (geboren 2017) ist bereits im Kinderwagen alle 4 Wochen mit zum Kindergottesdienst gekommen. Beide Mädels lieben ihre Kinderkirche und sind sofort Feuer und Flamme, wenn die rote „Kirche mit Kids“-Fahne vor der Kirche weht, denn dann ist klar: am Sonnabend geht es wieder zum Kindergottesdienst mit Pastor Schorstein, Pelle, der natürlich nicht fehlen darf (und die wenigen Male, die er in den Jahren nicht dabei gewesen ist, schmerzlich vermisst wurde) und all den anderen bekannten Gesichter der „Kirche mit Kids“ - Familie. Der absolute Höhepunkt für unsere Große war das Krippenspiel zum Weihnachtsgottesdienst, an dem sie 2019 zum ersten Mal selber teilnehmen durfte. Mit viel Liebe inszeniert und geprobt von Pastor Schorstein und dem Team von „Kirche mit Kids“ und mit viel Erfolg zum Weihnachtsgottesdienst aufgeführt.
Durch Corona war die letzten 1,5 Jahre leider alles anders. Kein Gottesdienst, kein gemeinsames Spielen und Essen im Anschluss, kein Treffen der Freunde. Das haben unsere Kinder schmerzlich vermisst. Umso größer war immer die Freude, wenn (zu den verschiedensten Anlässen) eine „Kirche mit Kids“-to-go Tüte vor der Haustür stand. Zum 2020 geplanten Wandergottesdienst gab es ein Carepaket und zu Weihnachten (normalerweise die Zeit unserer täglichen Besuche beim lebendigen Adventskalender) das Geschichtenbuch für eine schöne und besinnliche Adventszeit für zu Hause. Zu Ostern und anderen Feiertagen oder auch mal zwischendurch wurden liebevolle Tüten gefüllt, mit Bastelarbeiten, Geschichten und ähnlichem, so dass die Kinder den Kontakt zum Kindergottesdienst auch in der Pandemie nicht verloren haben.
Wir freuen uns jetzt wieder regelmäßig zu den „Kirche mit Kids“-Gottesdiensten gehen zu können und das Miteinander und die Gemeinschaft zu genießen.

Der Ort Bestwig hat 1331 Einwohner (Anfang 2021), von denen 151 evangelisch sind (Stand Juli 2021). Er gehört zur am 01.01.1975 gegründeten Gemeinde Bestwig. „Das Ruhrtal war nachweislich schon tief in der vorgeschichtlichen Zeit besiedelt. … Bestwig (war)ein Lehnhof der Propstei Meschede und wurde vereinzelt als Rittergut bezeichnet. Es konnte aber nicht als selbstständiges Gut bezeichnet werden, da der Hof immer mit den Gütern in Ostwig vereinigt war. …
Bestwig (wird) 1191 erstmalig urkundlich als „Bestwich“ erwähnt. Dieser Name wird in den Folgejahren unterschiedlich geschrieben und gedeutet, so z.B. „Bernswich“, offenbar zusammengesetzt aus „Bernhard“ und „ricus“ = Hof, Siedlung oder Dorf, also „Bernhardsdorf“. Ab 1693 lautet die Bezeichnung dann „Bestwig“ … In Bestwig waren zwei große Höfe, und zwar der Oberhof und der Niederhof. Der vorletzte Besitzer, Sauvigny, verkaufte 1900 den Niederhof an den benachbarten Freiherrn von Lüninck auf Haus Ostwig, der die Hofgebäude mit Hofraum dem Gemeindeelektrizitätswerk, den VEW (RWE), überließ. …
1803 wurde das Hochstift Köln aufgehoben und der Erzbischof als Landesherr abgesetzt. Bis 1816 wurde Bestwig vom Großherzog von Hessen Darmstadt regiert, dem dann der König von Preußen folgte.
…Nach der Gemeindeordnung von 1841 war Velmede Samtgemeinde geworden. Bereits 1866 wurde die Samtgemeinde aufgelöst und mit der Stadt Eversberg in „Amt Eversberg“ umbenannt. Der Sitz der Amtsverwaltung war damals … von Eversberg nach Velmede verlegt worden. Im Jahre 1881 wurde Bestwig Amtssitz. Bis 1911 führte das Amt die Bezeichnung „Amt Eversberg“ und erhielt dann die Bezeichnung „Amt Bestwig“.
… Durch den Bau der Eisenbahn im Jahre 1872 veränderte sich das Gesicht Bestwigs. Die kontinuierliche Entwicklung des Ortes erfuhr insbesondere um die Jahrhundertwende einen steilen Aufschwung. Es entstanden neue Betriebe, Geschäfte und Einrichtungen sowohl für die heimische Bevölkerung als auch für die Bahnreisenden. Denn die Ruhrtalbahn wurde zeitweilig Träger eines bedeutsamen Durchgangsverkehrs in den mitteldeutschen und ostdeutschen Raum. Die Bahnstrecke war die direkteste und kürzeste Tour vom Rhein nach Berlin, so dass Bestwig auch Schnellzugstation wurde. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Bestwig-Winterberg und als Umsteigebahnhof für die vielen Urlaubsgäste des oberen Sauerlandes gewann Bestwig an Bedeutung. Eine neue Epoche begann für das Bahnbetriebswerk nach dem ersten Weltkrieg. 1919 konnte eine große Drehscheibe eingebaut und 1924 das neue Bahnbetriebswerk fertiggestellt werden.

… In der Endphase des 2. Weltkrieges wurde auch die obere Ruhrtalbahn durch Bombenangriffe zunehmend in Mitleidenschaft gezogen. Auch der Bahnhof Bestwig war Ziel mehrerer Bombenangriffe, die jedoch ihr Ziel verfehlten und dafür anderswo in Bestwig große Schäden anrichteten, von dem sich der Ort aber relativ schnell erholte. Die ansässigen Firmen stellten vermehrt Arbeitskräfte ein und neue Unternehmen siedelten in Bestwig an. Bis heute hat sich das Gesicht Bestwigs völlig verwandelt. Im Zentrum sieht man entlang der Bundesstraße (B 7) fast nur noch Geschäftshäuser und Verkaufsläden, denen auch … der alteingesessene Hof Hegener weichen musste.“ (Quelle: velmede.info/bestwig)

Text und Bilder von Kerstin Gründwald und Pfr. Dietmar Schorstein

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