Elleringhausen

Geboren bin ich, Heinz Hanke, weit weg von Elleringhausen, nämlich in Schlesien, in Bad Charlottenbrunn, Kreis Waldenburg. 1924 war das.
1942 wurde ich zum Militär eingezogen und musste in den Krieg. Fünfmal wurde ich verwundet. Nach einem letzten Lazarettaufenthalt war ich zunächst noch einmal in der alten Heimat, habe mich dort vor den Russen versteckt, und bin schließlich 1946 mit meinen Eltern, Schwiegermutter und zukünftiger Frau in den Westen vertrieben worden.
Am 12. Juni 1946 kamen wir in Elleringhausen an. Wir wurden auf dem Schulhof verteilt auf die einzelnen Häuser, die wohl schon vorher bestimmt waren. Als gelernter Schreiner bekam ich hier sofort Arbeit in einer Elleringhausener Schreinerei. 1948 wurde ich mit meiner Frau in der alten Olsberger evangelischen Kirche getraut. Wir bekamen zwei Töchter.
 
Pfarrer Lehmann hat mir 1957 gesagt, dass wir eine eigenständige Olsberger Kirchengemeinde werden sollten (vorher gehörten wir zu Brilon), und mich gefragt, ob ich im neuen Presbyterium nicht Mitglied werden wollte. Ich sagte ja und war von da an Presbyter bis 1968. Vom damaligen Presbyterium bin ich heute der einzige noch überlebende Zeitzeuge. In dieser Zeit haben wir die neue Kirche gebaut, die wir Martin-Luther-Kirche nannten.
Beruflich habe ich in dieser Zeit umgeschult und wurde kaufmännischer Angestellter bis zu meiner Pensionierung.
In den 70er Jahren habe ich beim katholischen Pfarrgemeinde-rat und Pfarrer erwirkt, dass wir Trauergottesdienste auch für Evangelische in der katholischen Kirche abhalten konnten und die Totenglocke geläutet wurde.
Zu der Zeit waren wir ungefähr 140 Evangelische in Elleringhausen. Damals haben wir mit dem katholischen Pfarrer Steinberg und Pfarrer Dittmer von unserer Gemeinde einmal im Jahr einen ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kirche gefeiert. Diese Gottesdienste wurden gemeinsam vom damaligen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden und mir organisiert. Der Gesangverein hat gesungen, die Lieder hatten wir so ausgesucht, dass sie in beiden Konfessionen bekannt waren, und die Gottesdienste wurden ganz gut angenommen. Wir hatten damals eine richtige „Hochzeit“ für die Ökumene in Elleringhausen.
Im Elleringhausener Vereinswesen war ich viele Jahre stark engagiert und habe in Vorständen mitgearbeitet (Schützenbruderschaft, Sportverein). Probleme, weil ich evangelisch war, habe ich nie erlebt. Seit 1968 war ich in der Kommunalpolitik tätig, zunächst in der Gemeinde Elleringhausen, dann (ab 1975) noch zwanzig Jahre in der Stadt Olsberg, zuletzt als 1. stellvertretender Bürgermeister.
Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1993 wurden 40 Jahre Engagement zum Gemeinwohl gewürdigt. Weil ich 1938 (noch in Schlesien) konfirmiert wurde, konnte ich im September dieses Jahres mein 80jähriges Konfirmationsjubiläum feiern („Eichene Konfirmation“).
Ich bin Gott sehr dankbar, dass ich das noch erleben durfte und für mein Alter noch so fit bin.

Elleringhausen hat 1086 Einwohner, davon sind 128 evangelisch (Stand: Anfang 2018)
Seit dem 01.01.1975 ist Elleringhausen ein Ortsteil der Stadt Olsberg. Seit ca. 900 n. Chr. besiedelt, wird Elleringhausen 1222 erstmals urkundlich unter dem Namen „Eilhardinchusen“ mit insgesamt 13 Höfen erwähnt. 1859 Wird die Straße von Olsberg über Elleringhausen nach Brilon-Wald (heutige L743) fertiggestellt, 1873 die Eisenbahnstrecke Bestwig-Warburg eröffnet.
1970 Beginn der Dorfsanierung;
2000 Landesgolddorf;
2001 Bundessilberdorf.
„Elleringhausen liegt im schönen, engen Tal der Gierskopp. Der Ort als altes Bauerndorf wird sichtbar in seinen schönen, alten Fachwerkhäusern mit reich verzierten Fachwerkgiebeln. Den Ortskern bilden die sogenannten Solstätten mit ihren Fachwerkbauten. Diese 23 Häuser sind die Stammhäuser vieler Familien.“ (Quellen: Wikipedia, „Elleringhausen.net“)

Text und Bilder von Heinz Hanke und Pfr. Dietmar Schorstein

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