Ich heiße Ulrike Burmann und bin 1959 im Kreis Herford geboren. 1961 sind meine Eltern mit mir in den Kreis Osnabrück gezogen.
1965 ist dann meine kleine Schwester geboren. In dem Jahr bin ich auch eingeschult worden. In dem sehr ländlichen Dorf, wo wir dann gewohnt haben, gab es katholische und evangelische Menschen ungefähr zu gleichen Teilen. Somit hatte ich Freundinnen aus beiden Kirchen.
Als ich dann mit 14 Jahren ins katholische Elpe kam, habe ich dann aber erstmal gelernt, warum damals in der alten Heimat, meine katholischen Freundinnen am 1. November (Allerheiligen) keinen Unterricht hatten.
In Elpe bin ich ganz offen angenommen, alle ob jung oder alt haben es mir nie gezeigt, dass ich ja evangelisch bin. Meine Freundinnen haben mir auch geduldig erklärt, wenn ich mal wieder etwas nicht wusste. Mit 15 Jahren lernte ich dann auch meinen katholischen Mann kennen.
Als wir dann fünf Jahre später ökumenisch getraut werden wollten und wir bzw. mein Mann beim Ehegespräch die Frage mit Ja beantworten sollte, ob er wüsste, dass er seine Kinder im katholischen Glauben zu erziehen habe, wollte er das der Ehrlichkeit halber nicht. Somit kam dann zwei Tage vor der Trauung die Absage vom Erzbistum Paderborn. Dank Pfarrer Bandorski konnten wir dann eine schöne evangelische Trauung in Siedlinghausen feiern.
Meine Schwester war auch drei Jahre vorher in Siedinghausen konfirmiert worden, besuchte dort den Jugendkreis und ist mit ihm zum Nordkap gefahren. Unser Vater durfte als Begleitperson auch mitfahren.
Ich kam dann erst später mit der evangelischen Kirche stärker in Kontakt. Mir war es ein großes Anliegen, dass meine Kinder Yvonne und Marco, die ja dann evangelisch getauft worden waren, sich früh mit dem Glauben beschäftigten. So habe ich sie beim Kindergottesdienst angemeldet. Pfarrer Kickhäfer fragte mich dann, ob ich mir nicht vorstellen könnte, im Team mitzuarbeiten. So bin ich dann immer mehr mit Ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Kirche bedacht worden: Diakoniesammlung habe ich auch zwei Jahre gemacht. Leider stellte es sich für mich aber als sehr schwierig dar in Elpe zu sammeln, da Elpe ein sehr langes Dorf ist und die wenigen Elper, bei denen man sammeln kann und die auch gern was geben wollten, so weit auseinander wohnten, dass ich viele Stunden unterwegs war. Die Zeit hatte ich leider nicht. Seit einigen Jahren vertrete ich immer mal wieder Frau Hankeln in Siedlinghausen beim Küsterdienst. Bis vor Kurzem habe ich die Außenanlagen rund um die Kirche dort gepflegt. Die Reinigungsarbeiten in der Kirche in Siedlinghausen führe ich seit etlichen Jahren durch.
Dass ich in Elpe eine Heimat gefunden habe, habe ich letztes Jahr nochmal ganz stark gemerkt, als mein Ehemann verstorben ist. Viele Bewohner haben mir mit ihren Worten und Gesten ihre Anteilnahme bekundet. Ich bin voll in der Dorfgemeinschaft integriert sowie mein Sohn auch.

Elpe hat 488 Einwohner (Stand: 31.12.2020). Davon sind 31 evangelisch.
„Der Fluss Elpe (ein Nebenfluss der Ruhr) durchfließt den Ort. Am 10.08.2007 wurde in der Ortsmitte der Laurentius-Brunnen eingeweiht. … Im Mittelpunkt des Ortes steht die (römisch-katholische) St.-Lucia-Kirche.“ (Quelle: Wikipedia) Auf der Homepage der Stadt Olsberg heißt es zu Elpe: „Schön, dass es sie noch gibt - die typisch ländliche Idylle. Hier in Elpe geht Ihnen das Herz auf, wenn Sie Ruhe, Erholung und eine wunderschöne Umgebung suchen. Wer gut und gerne zu Fuß unterwegs ist, kommt diesem Dorf am Naturpark Rothaargebirge übrigens besonders schnell auf die Spur, denn seine zahlreichen Wanderwege führen Sie auf rund 160 km durch die Umgebung und eröffnen Ihnen herrliche Aussichten auf eine kontrastreiche und atemberaubende, schöne Landschaft. Nutzen Sie unsere ausgezeichneten Wanderwege, das Tretbecken, unsere zahlreichen Ruhebänke, den Grillplatz oder machen Sie eine idyllische Kutschfahrt.“ (Quelle: www.olsberg.de)